von Michael Noack
Unter einer Allergie verstehen wir eine überschießende und unerwünscht heftige Abwehrreaktion des Immunsystems auf bestimmte, normalerweise harmlose Umweltstoffe (Allergene). Die Symptome sind Atemwegserkrankungen wie Dauerschnupfen, Nasennebenhöhlenentzündung, Heuschnupfen, Asthma bronchiale, Hautirritationen wie Urtikaria oder Neurodermitis, Augenprobleme wie z. B. Bindehautentzündungen sowie Störungen des Verdauungstraktes von allgemeinen Übelkeiten und Krämpfen bis Durchfall. Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Schlaflosigkeit sind die allgemein unterschätzten Begleiterscheinungen. Die Auslöser sind vielfältig, und ihre Zahl steigt bedrohlich an. Wir zählen dazu Inhalations- und Kontaktallergene, Insektengifte, Nahrungsmittelallergene sowie Medikamente. Das Vorhandensein dieser Reizstoffe ist jedoch nicht die Ursache für Allergien, sondern nur deren Auslöser. Erst durch die Unfähigkeit eines geschwächten Organismus, sich dieser Reize natürlich zu er wehren, werden sie zu einer Gefahr.
Der gesunde Organismus ist in der Lage, die Wirkung von Allergenen zu eliminieren. Die Zusammenhänge, die zu einer allergischen Reaktion führen, beruhen tatsächlich auf dem ständigen Bestreben des Organismus, sich vor Fremdeinflüssen jeglicher Art zu schützen, und erst das Versagen dieser Fähigkeit führt zur Erkrankung mit den oben genannten Symptomen.
Ursache ist Energiemangel. Man kann davon ausgehen, dass eine solche Schwächesituation am Ende einer kausalen Kette von Belastungen steht.
Die Annahme, eine Allergie sei angeboren, ist m. E. falsch. Die für eine Allergie ursächliche Schwäche des Organismus ist im Laufe des Lebens erworben.
Eine genetisch bedingte Disposition, mit der man auf die Welt kommt, ist keinesfalls unausweichliches Schicksal in Form einer vorherbestimmten Krankheit. Bestenfalls äußert sich hier eine allgemeine Krankheitsbereitschaft, die sich nicht auswirkt, wenn man vernünftig mit sich umgeht und mit der natürlich umgegangen werden kann.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob man auf Grund der oben genannten Symptome überhaupt pauschal auf Allergie schließen darf. Dem Praktiker fällt auf, dass Symptomkomplexe, die an eine allergische Reaktion erinnern, häufig auch aus ganz anderen Kausalzusammenhängen (Ernährungsfehler, Stoffwechselschädigungen oder sonstige Lebensbelastungen) entstehen.
Der generelle (schulmedizinische?) Denkansatz, man müsse nur den Stoff suchen, der eine allergische Reaktion auslöst, um ihn dann entweder zu meiden oder den Organismus dagegen zu immunisieren, geht auf solche Zweifel nicht ein. Und Behandlungsmethoden wie Hyposensibilisierung 1, Verabreichung von Antiallergika usw. lösen, selbst wenn es klar ist, hier handelt es sich um eine Allergie, nicht wirklich dieses Problem. Gegenwärtig sind über 20.000 allergieauslösende Stoffe registriert, und man kann sich einen Begriff von dem Umfang und den Folgen solcher Therapien auf den Organismus machen.
Aus diesem Grund sollte man zunächst die Ursachen eines solchen Symptomkomplexes ermitteln und nicht allein aus dem äußeren Erscheinungsbild den diagnostischen Schluss ziehen. Dazu bedarf es einer Diagnose und Therapie unter ganzheitlichem Aspekt. Zu den Therapien, die das leisten, gehört die Ohrakupunktur.
Die entscheidende Erkenntnis, dass sich Störungen des Körpers im Ohr abbilden und dass man solche Abbildungen diagnostisch und therapeutisch wirksam nutzen kann, stammt von dem französischen Arzt Dr. Paul Nogier. Im Gegensatz zur Chinesischen Körperakupunktur, die mehrere tausend Jahre alt ist, ist die Ohrakupunktur eine recht junge Therapieform. Nogier hat sie erst 1956 auf einem Akupunkturkongress vorgestellt.
Sie ist eine Segmenttherapie, d. h., die (peripheren) Störungen des Organismus bilden sich über das Nervensystem auf dem Ohr in Form von aktiven, sicht-, tast- und messbaren Punkten ab. Auf Grund der von Nogier erarbeiteten, ausführlichen Somatotopie 2 des menschlichen Körpers im Ohr sind die Abbildungen von Störungen des Organismus im Ohr auch diagnostisch nutzbar. Denn sie bilden sich als akut gestörte Punkte in den Arealen ab, die entsprechend der Ohrsomatotopie bestimmten Organbereichen zugeordnet werden können. Der geübte Therapeut kann aus der Lage der akuten Punkte auf die tatsächlich gestörten Bereiche im Körper schließen. Eine akute Krankheitsebene stellt sich im Ohr geometrisch, d. h. in Form von linear geordneten Punkten dar. Bereits in seinen ersten Veröffentlichungen wies Nogier darauf hin, dass im Krankheitsfalle mehrere Punkte als Abbildung gestörter Organe oder Organsysteme und damit auch die kausalen Zusammenhänge einer Erkrankung sich auf einer Energielinie im Ohr widerspiegeln.
Besonders behandlungswirksam zeigen sich Behandlungsstrahlen 3, so seine Feststellung, wenn sie durch den 0-Punkt über das gesamte Ohr verlaufen. Phänomene, wie die wiederum geometrisch zur Behandlungslinie sich auf dem Ohrrand abbildenden Korrespondenzpunkte, ergänzen die Möglichkeiten des Erkennens von Krankheitszusammenhängen.
Ein Behandlungsstrahl verläuft immer quer über das Ohr, d. h. über Concha, Anthelix, Scapha bis zur Helix, und die auf dem Strahl liegenden Punkte spiegeln akute Störungen im Bereichen der inneren Organe (Concha), der Wirbelsäule (Anthelix), der Strukturen des Körpergewebes (Sehnen, Bänder, Bindegewebe, Knochen, Haut im Bereich der Scapha) und des Vegetativen und Zentralen Nervensystems (Helix) als gestörtes Segment wider. Alle sich so abbildenden Organe, Organsysteme und Steuerungselemente stehen in einem Wirkungszusammenhang und beeinflussen sich in ihren Reaktionen gegenseitig.
Das darauf aufbauende Behandlungskonzept hat zwei Schwerpunkte:
Um Erkenntnisweg und Behandlungsstrategie im Zusammenhang mit Krankheiten, die sich durch oben genannte Symptome zunächst als allergische Störungen auswiesen, zu beschreiben, füge ich nachstehend drei Praxisbeispiele an.
Die Fälle zeichnen sich durch ähnliche Symptome aus und erwiesen sich dann doch hinsichtlich ihrer Ursachen als ganz unterschiedliche Krankheiten.
Die aufgeführten Punktkombinationen beschreiben in jedem der Fälle eine reale, akute Situation einer Person, sind aber keineswegs auf andere Fälle übertragbar. Der gebotenen Kürze wegen wird auch nur die Abbildung in einem Ohr beschrieben, obwohl ich natürlich immer beide Ohren behandle und dann ganz häufig in dem einen Ohr ein anderes Segment vorfinde als im anderen. Das ist immer eine zusätzliche personotrope Facette und schafft die Möglichkeit, noch differenzierter auf die Situation eingehen zu können.
Die Beispiele sollen zeigen, dass vergleichbare Symptomlagen auf ganz unterschiedliche Krankheitszusammenhänge zurückzuführen sind, was man durch die Ohrakupunktur sehr gut erkennen kann.
Die Patientin ist eine junge Frau. Sie ist irgendwie in Eile und sehr reizbar. Die Augenlider sind rot, entzündet und jucken sehr. Ständiges Reiben hat zu starkem Brennen geführt. Die Nase ist verstopft und die Nasenränder entzündet. Sie hat häufige Niesanfälle.
Daneben klagt sie über ständigen leichten Kopfschmerz und eine trockene, juckende Kopfhaut.
Sie hat Durchfall mit Verschlimmerung am Morgen. Anus und Vagina jucken und brennen unerträglich. Sie hat Atembeklemmungen und braucht viel frische Luft.
Die Haut ist insgesamt trocken. Am Kopf und an den Beinen juckt es unerträglich, und die Patientin kratzt sich dort, bis es blutet.
Der Zustand währt seit mehreren Monaten. Eine Laboruntersuchung hat mehrere Allergene im Lebensmittelbereich namhaft gemacht und insbesondere auf eine Hausstauballergie hingewiesen.
Die Untersuchung des Ohres bestätigt die akute Reizsituation (vgl. Abb. 1): Der Arbeitsstrahl verläuft über Blase (Schwäche) und wird durch den Allergiepunkt (überschießende Reaktionen) dominiert. Die Korrespondenzen über die Korrespondenzlinie 1. zeigen Entzündungsneigung (Tonsillen) und auf Hypertonie (Pkt. 59), über 2. auf einen Zusammenhang zum Harnstoffwechsel (Darwini) und über 3. auf Nierenbeteiligung (Nierenparenchym). Dieser Bla-sen/Nieren-Zusammenhang und die Hypertonie dokumentieren die Schwäche durch Energiemangel. Die Verlängerung der Korrespondenzlinie 3. auf das Areal „Psychosomatischer Ausgleich“ läuft über den R-Punkt (hier nicht eingezeichnet!) und zeigt auf generelle psychosomatische Zusammenhänge, die als durch die Situation bedingte oder diese verursachende äußere (soziale) Komponenten in die Krankheitsbetrachtung einbezogen werden müssen.
Die Behandlung erfolgt, wie oben bereits ausgeführt, über beide Ohren. Sie wird jeweils durch symptomatische Punkte wie Polster, Punkte der sensoriellen Linie, Auge, Nase, Niesen und weitere ergänzt, soweit sie wichtig für das Geschehen sind und sich als gestört erweisen.
Die Punktkonstellation (segmentale Ebene des Behandlungsstrahles) im linken Ohr war ähnlich.
Bereits die erste Behandlung erzeugt sofortige Linderung des Juckreizes, eine freie Nase und eine allgemeine Entspannung. (Die Patientin schläft auf der Behandlungsliege ein!)
Die weiteren Behandlungen zeigen entsprechend der Heilentwicklung andere, auf die neue Situation zutreffende Punktkombinationen. Eine identische Abbildung (Punktkombination) stellt sich nicht ein, da die sich verändernden Schwerpunkte neue Abbildungen in veränderten Konstellationen erzeugen.
Bei jeder Behandlung kommt es darauf an, dass nur Punkte genadelt werden, die aktiv sind. Die Wirksamkeit der Ohrakupunktur hängt weitestgehend davon ab, dass die Punkte sehr exakt aufgesucht und ebenso genadelt werden.
Die Patientin ist Krankenschwester und leidet an einer Kontaktallergie. Sie ist erschöpft und sorgenvoll (Angst?). Sie ist sehr ordentlich und kontrolliert. Eine innere Unruhe macht sich durch ständige kleine Bewegungen bemerkbar. Sie hat Kopfschmerzen und eine juckende, schuppige Kopfhaut. Die Augen tränen (scharfe Sekrete) und brennen. Die Nase fühlt sich verstopft an, obwohl es zeitweilig auch zu dünnen, wässrigen Absonderungen kommt. Ein häufiger Niesreiz führt zu Niesen ohne Erleichterung. Gaumen und Hals sind geschwollen. Ein stechender Schmerz blockiert die rechte Lunge beim einatmen. Sie hustet. Der Husten ist trocken und überfällt sie in Schüben. Die dann bedrohliche Atemnot (Verschlimmerung im Liegen!) ist schwer zu bewältigen und verursacht Angst. Und Zorn! Sie hasst nicht zu kontrollierende Situationen. Sie hat außerdem starken Durchfall (frisches Obst und trinken verschlimmert), und der Anus brennt schmerzhaft.
Ihr Zustand verschlimmert sich, wenn sie mit chemischen Reinigungs- und Desinfektionsmittel in Berührung kommt. Dann beginnt das Geschehen mit der Entzündung der Haut an den Händen. In der Regel trägt sie daher Gummihandschuhe während der Arbeit. Bei neuen Exemplaren muss sie die Handschuhe allerdings vor Gebrauch reinigen, da bereits das Talkum reizauslösend wirkt.
Die Wirbelsäule ist in Th 8 besonders blockiert. Der sich darauf aufbauende Arbeitsstrahl weist auf Nierenfunktionsstörungen. Die den Korrespondenzstrahl 1. dominierenden Punkte sind „Herzangst“ und „Antiaggression“ und dokumentieren Lungenbeteiligung und eine nicht unwesentliche psychische Komponente. Der dominierende Punkt auf Korrespondenzstrahl 2. ist der Punkt „Allergie“. Dieser Korrespondenzstrahl verläuft durch die Urtikaria-Zone. Mit den aktiven Punkten in der Zone wirken wir sedierend auf die juckende Haut. Korrespondenzstrahl 3. läuft über Appendix (Synonym für Entzündung) und mündet im Punkt Niesen.
Im linken Ohr findet sich eine Blockade in der HWS (C6). Der Behandlungsstrahl verlief über den Punkt „Thymus“, was auf die Schwächung der Abwehrleistung des Organismus hinweist.
Man muss davon ausgehen, dass die Krankheit tiefer und umfassender ist als die des ersten Beispiels. Hinweis darauf sind die in beiden Ohren auf unterschiedlichen segmentalen Ebenen liegenden Behandlungsstrahlen.
Die Behandlung wird durch symptomatische Punkte wie Polster, Asthma, Nase, soweit sie sich akut zeigen, abgeschlossen.
Eine ergänzende phytotherapeutische oder homöopathische Behandlung (Stoffwechsel, Psyche) beschleunigt den Heilprozess.
Der Patient ist Mitte 40 und Direktor eines kleinen Unternehmens. Er empfindet sich als Einzelkämpfer und seine Position als Belastung / Bedrohung. Er hat einen umfangreichen Allergiepass und befindet sich gerade in der dritten Desensibilisierungsphase.
Er schwitzt schnell und häufig. Seine Augenlider sind geschwollen, gerötet und tränen. Die Absonderungen sind scharf, und die Augen brennen daher. Die Nase ist leicht geschwollen und ständig verstopft. Nachts ist dies besonders der Fall. Er schnarcht dann sehr stark. Er muss ständig niesen und die Nase putzen, sonst bekommt er keine Luft durch die Nase.
Auch das Atmen fällt schwer, insbesondere das Einatmen. Er leidet unter nächtlichen Hustenanfällen und hyperventiliert dann fast. Sein Blutdruck steigt dann sofort erheblich, und ein Druckgefühl in der linken Brusthälfte macht ihm dann Angst. Aber auch die frische Luft im Winter erzeugt sofortigen Hustenreiz.
Er schläft nicht tief und hat nächtliche Blasenprobleme (Harndrang). Beim Urinieren spürt er ein Brennen in der Harnröhre.
Der innere Hals ist ständig entzündet, und er hat ein wundes Gefühl beim Schlucken.
Diese Symptomatik ist seit einigen Jahren gleichmäßig vorhanden. Es gibt im Prinzip kaum Schwankungen, die auf äußere Einwirkungen zurückzuführen wären.
An Hand des gestörten Segments (Th 5) und der sich auf dem Behandlungsstrahl darstellenden Punkte Leber und Appendix (auf der Helix / Synonym für Herdgeschehen) muss in Betracht gezogen werden, dass der Leberstoffwechsel die Körperreaktionen bestimmt. Hier liegt längst kein allergisches Geschehen mehr vor.
Diese Wahrnehmung wird übrigens durch ein venöses Gefäß gestützt, das sich in der Concha von Leber / Galle in Richtung Dünndarm abbildet. In der Chinesischen Medizin deutet ein solches Gefäß auf ein Herdgeschehen.
Die Korrespondenzen über die Punkte „Trigeminus“, „Abwehr“ (ein Punkt auf der Spitze des Darwin) und „Leber II“ (auf der Helix), als auch „Thymus“, Endokrinum (nach Krack Herz-Steuerung) und der ACTH-Punkt, beschreiben ein Bild aggressiver Reaktionen, dass sich nur auf ein Herdgeschehen beziehen kann. Es ist davon auszugehen, dass die jahrelangen Desensibilisierungen für ein solches Herdgeschehen verantwortlich sind.
Wir erkennen aus dem Abbild der Störungen im Ohr den Krankheitszusammenhang und gleichzeitig das richtige Behandlungsschema.
Das setzt allerdings voraus, dass die Zeichen des Organismus akzeptiert werden und der Behandler nicht mit einem vorgefassten Bild der zu behandelnden Krankheit ins Ohr geht.
Die Strategie, die Punkte eines Behandlungsstrahls als kausalen Zusammenhang einer Krankheit und als ersten Schritt bei der Behandlung über das Ohr zu betrachten, hat sich bewährt. Durch diese Strategie ist es möglich, die personotropen Besonderheiten und wirklichen Ursachen einer Krankheit „auf den Punkt genau“ zu behandeln.
1
Hyposensibilisierung wird als hauptsächliche Möglichkeit zur sekundären (Vorsorge-) Behandlung angewandt. Durch langsam ansteigende Dosen des Allergens, die in die Unterhaut gespritzt werden, soll das Immunsystem lernen, nicht mehr allergisch auf die auslösende Substanz zur reagieren. Die Therapie erstreckt sich in der Regel über drei Jahre und kann mit Nebenwirkungen bis hin zum allergischen Schock verbunden sein. Sie erzeugt nicht unerhebliche Leberbelastungen, die dazu führen, dass ein Patient in diesem Zusammenhang neuerlich häufig mit typischen Allergie-Symptomen reagiert.
Sehr häufig werden auch Antiallergika in Form von Tabletten, Nasen- oder Lungensprays oder Augentropfen eingesetzt (Hauptgruppen: Antihistaminika, Mastzellstabilisatoren oder Cortikoide (Kortison)). Üblich ist, dass allergische Erscheinungen wie beispielsweise Hautausschläge durch Kortison bzw. durch cortisonhaltige Salben unterdrückt werden. Auch der Heuschnupfen kann durch eine Depotspritze mit Kortison zunächst zum Schweigen gebracht werden, bis deren Wirkung nachlässt. Nach Weglassen der Substitution solcher Präparate aber zeigt es sich, dass eine Heilung nicht erreicht wurde und dass die Symptome in aller Pracht wieder erscheinen.
2
Das Ohr stellt eine exakte Somatotopie des gesamten Organismus dar. Ihrer embryonalen Entwicklung entsprechend spiegeln sich in der durch den Vagus versorgten Concha die entodermalen Organe (Magen- und Darmtrakt, innere Organe), in dem durch den N. trigeminus versorgten zwischen der Concha und der Helix gelegenen Gebiet die mesodermalen Somatotopien (Knochen, Muskeln, Gefäße, Herz, Niere, Genitalien) und in dem durch den N. auriculus magnus versorgten Gebiet, Ohrrückseite, Helixrand und Ohrläppchen die des ektodermalen Keimblattes (Nervensystem, Haut).
3
Lange spricht von Segmenten. Hier besteht ein enger Erklärungszusammenhang zur Segmenttherapie nach Head (Head’sche Zonen). Danach werden Körpersegmente wie folgt beschrieben: Haut, Segmentgewebe und innere Organe, die vom gleichen Rückenmarksabschnitt nerval versorgt werden, bilden eine funktionelle Einheit, bei der jeder Teil den anderen reflektorisch mit beeinflusst.
Fragen zum Inhalt richten Sie bitte an:info@ak-ohrakupunktur.de
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