Auszug aus dem Buch: „Ohrakupunktur nach Noack“ von Michael Noack. Alle Bilder und der Text sind Eigentum des Autors. Eine Weiterverbreitung oder sonstige Verwendung ist ohne Zustimmung des Autors nicht gestattet!
Ohren, damit keine Missverständnisse aufkommen, befinden sich immer seitlich des Kopfes. Und zwar findet sich auf jeder Kopfhälfte eines. Zwei Ohren also, die schon durch ihre Lage eine Information über den jeweiligen Träger liefern können.
Abb. Ein reales Ohr
Betrachten wir den Mikrokosmos Ohr, werden wir schnell erfahren, dass auch die Beschränkung auf dieses „Areal“ zu erstaunlichen Erkenntnissen führt. Die Betrachtung von Ohren führt uns zu sehr differenzierten Aussagen über den Körper und die jeweilige Person. Die erste Erkenntnis, wenn wir Ohren betrachten, ist, kein Ohr gleicht einem anderen. Jedes hat seine besondere Form und ist ein Unikat wie sein Eigentümer. Das Ohr ist die Abbildung einer genetischen Disposition und bleibt ein Leben lang ein unverwechselbares, persönliches Merkmal einer Person. Einer hat ein wohlgeformtes Ohr. Das lässt grundsätzlich, sieht man von momentanen Belastungssituation einmal ab, auf einen ausgeglichenen Menschen schließen. Könnte man nach dieser Logik bei einem zerklüfteten Ohr auf einen schwierigeren Charakter schließen? Grundsätzlich ja. Zumindest sind solche Strukturen ein Grund bei Abweichungen von Verhaltensnormen und im Zusammenhang mit einer Erkrankung auf bestimmte Verhaltensmuster zu schließen.
Bei abstehenden Ohren schließt der Betrachter auf eine neugierige, kommunikative und alles in Allem offene Natur. Ungleichmäßig große Ohren, wie auch einseitig anliegende bzw. abstehende, lassen (siehe oben) auf eine etwas schwierigere Lebensbewältigung schließen. Ein fein gezeichnetes Ohr spricht für eine feinsinnige Persönlichkeit, eine grobe Zeichnung mit wenig Relief eher für eine „ungestaltete“ Persönlichkeit. Solche Wahrnehmungen sind wichtig, denn sie weisen auf deine bestimmte Grundveranlagung. Und es sind akute (Krankheits-) Zustände von Depression oder Zorn, von Mutlosigkeit oder Angst in ihrem Kontext schneller erklärt, zieht man die Disposition des Betroffenen in Betracht.
Variable im Erscheinungsbild sind akute, sich im Kontext von Veränderungen oder Störungen darstellende Pickelchen, Einziehungen, Rötungen, weißen Stellen usw., die spontan an beliebigen Stellen am Ohr entstehen und vergehen. Sie entstehen nie zufällig und haben immer eine Bedeutung im Bezug auf die Organe bzw. Organsysteme, in deren Areal (siehe: Ohrsomatotopie) sie auftreten.
Ich sitze häufig in der Bahn und beobachte Menschenohren. Das kann für einen Ohrakupunkteur zur Passion werden. Aber es ist nicht ganz ungefährlich, weil der so betrachtete Mitbürger nicht darauf kommt, dass man ganz unschuldig auf die Ohren schaut. Wer guckt schon auf die Ohren? Das Zielobjekt muss annehmen, es würde angestarrt und fragt sich, was diese Starrerei bedeutet. Auf jeden Fall kann es Anlass für Missverständnisse sein, und nicht immer läuft es darauf hinaus, dass, wie das bei mir einmal der Fall war, die Trägerin so angestarrter Ohren einen schließlich anlächelt.
Aber es ist spannend und ich würde manchmal viel dafür geben, wenn ich erfahren könnte, ob meine Vermutungen, die ich aus Größe, Form und Gestaltung so betrachteter Ohren ziehe, der Wahrheit über den Träger derselben nahe kommen. In meiner Praxis ist das einfacher. Hier habe ich im Rahmen einer Anamnese die Möglichkeit, meine Wahrnehmungen zu hinterfragen und kann sie ggf. berichtigen.
Abb.: Körper, Geist, Seele
Form und Gestaltung des Ohres vermitteln Informationen über die Konstitution eines Menschen, über seine Disposition im Bezug auf Krankheiten und im weitesten Sinne über den Teil seiner Lebensstrategien, die genetisch disponiert sind und häufig Grundlage für Verhaltensweisen sind. Solche Zusammenhänge zu erkennen und richtig zu bewerten ist Ziel der visuellen Diagnostik. Schon immer war diese Fähigkeit ein unentbehrliches Rüstzeug für den kundigen Behandler.
Dabei kommt es darauf an, sich eine absolute Objektivität zu bewahren und das Sichtbare nicht zu moralisieren. Wer moralisiert verliert seine Fähigkeit die Realität richtig zu bewerten. Es ist ein verständlicher Wunsch, visuell, quasi mit einem Blick, erkennen zu können, wer der andere ist und wo seine Schwächen liegen. Dieser Wunsch dürfte so alt wie die Menschheit sein.
Betrachten wir die Gestaltung des äußeren Ohrs, können wir hieraus ganz grundlegende Erkenntnisse über die Disposition eines Menschen hinsichtlich seiner Reaktion auf das Leben erkennen. Die Schlussfolgerungen müssen natürlich hinterfragt werden, denn ein gelebtes Leben hinterlässt Spuren und verändert Lebensstrategien, die in die Bewertung einfließen müssen. Wir teilen das Ohr zunächst horizontal in drei gleiche Teile und betrachten deren Verhältnis zum Gesamtohr. Der Eine hat ein stark ausgeprägten Lobulus, der Nächste einen eher schwach herausgebildeten ebensolchen, aber dafür einen sehr großen oberen Ohranteil und der Dritte hat Ohre, rund wie Henkel eine Tasse. Was können wir daraus schließen?
Die obere Ohrzone
Der obere Ohranteil ist die Zone des Denkens, des Geistes. Aus der Größe und Form im Verhältnis zum Gesamtohr kann man schließen, welche Rolle Bewusstsein bei dieser Veranlagung spielt. Ein
Abb.: Oberes Ohr (Geist, Gedanken, innerer Schwung)
ausgeprägtes Oberohr lässt nicht zwingend auf eine hohe Hirnkapazität, einen klugen Kopf, schließen, schließt das aber auch nicht aus. Das was anzunehmen ist und als ein nicht zu vernachlässigendes Konfliktpotential bei der Herausbildung von Krankheiten eine Rolle spielen kann, ist das Bestreben, sich die Welt mehr über den Kopf als über den Bauch zu erklären. Anzunehmen, die Welt sei so, wie man sie begreift und nur zulassen, was man glaubt, weist auf eine mangelnde Flexibilität im Handeln und ist in unterschiedlichen Stufungen eine prägnante Prägung dieses Charakters.
Ein großes und damit dominantes Oberohr weist daher auf einen vorsichtigen Menschen, der weniger spontan ist und nur glaubt, was er begreift. Wenig demütig und im Zusammenleben sehr empfindlich. Häufig Überreaktionen (Zorn, Neid usw.) auf Probleme mit der Umwelt.
Der Helixbogen dokumentiert die mentale Form- und Aufrichtefähigkeit des Organismus.
Eine normale Halbkreisform des oberen Helixbogens weist auf eine „gute“ Entwicklung des Denkens.
Ist das obere Ohr eingeengt und bildet eine eher spitze Ohrkuppe, gibt es Abweichungen hinsichtlich der Denkstrukturen. Man kann vermuten, dass der Eigentümer solcher Ohren eine Neigung zum Phantastischen hat oder in dem einen oder anderen Fall unter einer gewissen Beeinträchtigung der geistig-seelischen Sphäre leidet. Das Problem ist, dass die hohe Empfindsamkeit und damit häufig erklärbare Missverständnisse im Zusammenleben, die soziale Kompetenz der Betroffenen beeinträchtigen. Ein solche Person neigt dazu, sich der Realität zu entziehen oder in Wunschsphären zu flüchten.
Es gibt Ohren, bei denen ist der obere Helixbogen abgeknickt. Er senkt sich mehr oder weniger nach vorn über das restliche Ohr. In diesem Bild deuteten sich depressive Anlagen und „gebremste“ Denkkräfte. Es ist in solchen Fällen eine gewisse Langsamkeit des Denkens zu vermuten. Das hat nichts mit der Intelligenz des Trägers zu tun, sondern mit seiner Reaktionsfähigkeit. Solche Menschen darf man nicht zu sehr bedrängen. Sie benötigen Zeit für ihre Entscheidung und sie geraten in Bedrängnis, wenn man ihnen diese nicht zugesteht.
Die mittlere Ohrzone
Der mittlere Ohranteil entspricht im weitesten Sinn der Zone des Fühlens, der Seele. Eine harmonische äußere Form lässt auf Ausgeglichenheit schließen.
Eine ausgeprägte, gut geformte Helix mit weitem Bogen lässt auf Kreativität und künstlerische Impulse schließen.
Ist die Helixkrempe in diesem Bereich sehr dünn und gerade, muss man auf geringere Flexibilität im sozialen Bereich und eine problematische Beziehung zu anderen Menschen schließen.
Ist die Anthelix im HWS- Sektor besonders prominent und drängt nach außen, liegt zusätzlich eine hohe Empfindsamkeit vor. Der Betroffene nimmt mehr auf, als er abgeben (ableiten) kann. Erstaunlicher Weise hat es den Anschein, als förderten solche Reaktionen eher Kreativität und Schaffenskraft, als sie zu behindern.
Ein damit verbundenes, ausuferndes Areal im Magenfeld, das die Anthelix in diesem Sektor nach außen drängt, weist auf seelische Empfindlichkeiten mit vegetativen Reaktionen. Das große Magenfeld ist die Projektion einer vegetativen Persönlichkeit bei seelischen Belastungen. Solche Konstitutionen reagieren häufig vegetativ mit Magen-/Darmproblemen, wenn die Belastungen zu stark werden. Je größer das Magenfeld, umso stärker ist die vegetative Reaktion eines Mensch.
Der Streifen zwischen zwischen Anthelix und Helix, die Scapha, ist das Areal des Brustkorbs und seine Größe lässt auf die Kapazitäten von Atmung und Kreislauf schließen. Je schmaler der Scaphabereich hier ist, um so sensibler wird der Mensch auf Stress und Belastungen reagieren. Herz und Lunge (Atemnot) sind dann besonders beeinträchtigt.
Die untere Ohrzone
Die Gestaltung des unteren Drittels, das bezieht sich auf den Lobulus, weist auf die innere Kraft zur Erneuerung und Rekonvaleszenz, auf Stoffwechsel und Persönlichkeit. Die Größe und Struktur des Lobulus stehen für eine animalische Disposition und einen ausgeprägten Willen zur aktiven Lebensgestaltung. Eine starke Stoffwechselfunktion befördert die geschlechtliche, reproduktive Kraft, lässt Hormone „tanzen“ und die Lymphdrüsen gut reagieren. Der Lobulus stellt durch Form und Größe die Kraft und die Persönlichkeit heraus. Das entspricht auch dem Yang-Anteil der körpereigenen Energie, der nach außen gerichteten Lebenskraft .Wenn der Lobulus stark entwickelt ist, ist es wohl so, dass eine materielle Kraft die Gesamtpersönlichkeit dominiert. Solche Menschen werden häufig gar nicht bemerken, dass sie andere mit ihrer spontanen (arglosen!?) Kraft stören bzw. erschrecken. Diejenigen, die ihre Dominanz bewusst erfahren und begriffen haben, werden sie aber möglicherweise auch zum eigenen Vorteil einsetzen.
Das bedeutet, wenn der untere Teil, der Lobulus, besonders ausgeprägt (frei hängend) und groß ist, ist der Träger eher realistisch - materiell geprägt. Solche Personen sind dem Genuss und materiellen Werten zugewandt. Ein Mensch mit einem breiten, dominierenden Ohrläppchen zeigt sich von Natur aus als willensstark, auch körperlich kräftig (gute Regeneration) und durchaus andere beherrschend.
Diese Disposition kann aber zugleich negativ für solche Menschen sein. Sie haben es nicht so leicht im Leben, da sie weniger angepasst sind und sich als Persönlichkeit einbringen müssen. Das erzeugt Widerstände im Leben, für die man immer wieder viel Energie benötigt.
Angewachsene Ohrläppchen deuten auf von Natur aus schwächere Menschen mit weniger Selbstgefühl und Sendungsbewusstsein. Vermutlich sind solche Personen ängstlicher und vorsichtiger, denn sie haben eine Vorstellung „von den Gefahren des Lebens“.
Positiv für diese Disposition ist, dass solche Naturen häufig Strategien zum Überleben haben, die durch Anpassungsfähigkeit (Teamfähigkeit) und Kompromissbereitschaft geprägt sind. Sie haben es dadurch häufig leichter, da sie ihr ohnehin anspruchsloses Ego jederzeit anpassen und „in der Gruppe mit schwimmen“ können.
Je kleiner das Ohrläppchen, um so zutreffender ist diese Aussage. Hier tritt dann zusätzlich eine Disposition zur inneren, seelischen Unruhe zu Tage. Ein kleines, angewachsenes Ohrläppchen in Verbindung mit einer großen unteren Concha weist auf eine Persönlichkeit, die sich leicht (seelisch und körperlich!) verausgabt.
Eine Stressfalte ist ein Zeichen, dass auf eine gewisse Stressunfähigkeit des Trägers hinweist. Man rechne in solchen Situationen mit einer Neigung zu Spasmen, die sich auf den gesamten Organismus, besonders im Bereich der Atemwege und des Kreislaufs auswirken.
Auch die Position des Ohres ist neben seiner Form und Gestaltung von Bedeutung. Wenn man den Kopf von der Seite betrachtet, liegt das Ohr normalerweise im zweiten Drittel des Kopfes und die untere Kante des Ohrläppchens horizontal auf gleicher Höhe mit der Nasenunterkante. In diesem Kontext steht das Ohr für Erbenergie und Urteilskraft.
Liegen Ohren höher, schließt man auf Überschwang und Optimismus, aber auch auf theoretische Überspanntheiten. Ein Mensch also, der die Welt nach seinen Vorstellungen erlebt und zu gestalten sucht. Ein plausibles Argument ist für ihn immer nur ein Argument, das er auch versteht. Dabei spielt die Realität gelegentlich eine nur untergeordnete Rolle.
Liegen die Ohren tiefer, ist der Eigentümer eher ein Realist, vielleicht aber ein ängstlicher Grübler. Eine Neigung, die Dinge schwerer zu nehmen als sie sind, muss sich im Normalfall nicht psychisch belastend auswirken. Erst Krankheit oder Alter werden diese Disposition verstärken und zu einem Problem werden lassen.
Ist das Ohr nach hinten geneigt, gilt dies für Phantasie und gelegentliche Aggressivität. Die Träger solcher Ohren werden auch häufig als „Schlitzohren“ bezeichnet, was auf eine wohlwollende Distanz des Urteilenden schließen lässt. Hat er sich doch wieder einmal belehren lassen müssen, dass es auch unorthodoxere Wege zum Ziel gibt, als er sie selbst benutzt.
Mit Blick auf gegenwärtige Krankheitszustände liefert die Sichtung der äußeren Gestaltung des Ohres immerhin interessante und verwertbare Interpretationsmöglichkeiten. Da zumindest Krankheitsbereitschaften genetisch prädisponiert sind, kann man solche Dispositionen, wie Organschwächen, zu erwartende Überreaktionen usw. als mögliche Krankheitsursachen im Ohr bereits dann erkennen, wenn die daraus möglicher Weise entstehende Krankheit noch gar nicht vorhanden ist.
Es muss aber auch betont werden, das eine im Ohr erkennbare genetisch bedingte Disposition nicht bedeutet, dass die Person überhaupt erkranken muss. Diese Erkenntnisse über „vorgeprägte Schwachstellen“ im Körper lassen uns lediglich im Krankheitsfall Zusammenhänge erahnen, die zum Wesen und den Ursachen einer Krankheit führen.
Die Gestaltung der Helixkrempe steht für die Fähigkeit äußere Einwirkungen zu bewältigen.
Eine dünne und wenig ausgeprägte Krempe im oberen Drittel des Ohres deutet auf „Erstarren“, auf wenig Flexibilität im Leben. Solche Menschen sind dünnhäutig. Sie können nur wenig zulassen und geraten schnell in Stress. Kein Wunder, da sie soviel von außen aufnehmen und verkraften müssen. Und so erstarren sie, beharren lange auf einmal gefassten Entschlüssen und sind sozial wenig umgänglich!
Bei Belastungen erstarren sie übrigens nicht nur mental sondern auch körperlich und so muss man als Reaktion durchaus auch mit Schmerzen der Gelenke, Muskeln usw. rechnen.
Abb.: Eine wenig ausgeprägte Krempe
Wenn sich zu diesem auch noch kleine Knötchen auf dem Helixrand befinden, kommt zur „Verhärtung“ auch noch eine Disposition zu Gicht oder Rheuma hinzu und im weitesten Sinne eine Disposition zur harnsauren Diathese.
Ist die Helixkrempe stark und das Ohr sehr fleischig, sind das Zeichen allgemeiner Genussfreudigkeit aber auch Hinweise auf Launenhaftigkeit. Denn, was innere Konflikte betrifft, ist ein Mensch mit einer dicken Ohrkrempe nicht ohne Weiteres in der Lage, diese nach außen zu tragen. Es handelt sich dann wohl um „starke Leute“, die ihre Probleme mit sich selbst ausmachen. Sie können sich nicht einfach entlasten, indem sie sich anderen öffnen.
Eine wohlgeformte und den gesamten Ohrrand umschließende Helixkrempe weist auf eine Resistenz gegenüber der Umwelt und ihren Einflüssen. Der Träger ist nach außen hin geschützt.
Ein schöner Bogen ist in der Regel Ausdruck des inneren Schwungs, der Kreativität und der Sprachgewandtheit.
Ist der obere Anteil eingeengt und die Kurve eher spitz, lässt sich an eine Neigung zu phantasievollen Abwegen des Denkens und eine Fluchttendenz weg von der Realität, in Phantasiewelten, denken.
Abb.: Eine spitze Ohrkuppe
Je stärker der obere Bogen herabgedrückt oder verdickt ist, umso eher ist dies ein Hinweis auf gehemmte Denkprozesse. Damit ist nicht „eingeschränkt“ zu verstehen. Ich vermute, das solche Personen Konflikte mit der Umwelt haben, weil sie langsamer zu einem Denkergebnis kommen. Das kann durchaus ein Patient mit einem hohen IQ sein. Aber dieses ständige „Hinterherhecheln“ bei durchaus Klarheit darüber, dass die Anderen darüber lachen werden, ist deprimierend. Solche Menschen „ machen zu“, wenn sie zu sehr bedrängt werden. Man muss ihnen Zeit lassen.
Abb. : Eine verdickte Ohrkuppe
Ein prominenter Knoten (Point Darwini) auf dem Helixkörper und zusätzlich vorhandene, kleine Knötchen, lassen auf eine Disposition zur Gicht schließen und weisen auf eine Tendenz zur „Erstarrung“. Meist ist eine solche Disposition vergesellschaftet mit allgemeiner Lebensangst, die mit dem „Erstarren der Gedanken“ psychosomatische Reaktionen auf den Organismus (Stress), insbesondere auf Gefäße, Gelenke usw. erzeugt.
Abb.: Der „Darwini“
Die Helixwurzel nimmt ihren Verlauf mitten in die Concha. Eine im Verlauf in die Concha flache Helixwurzel weist auf die Tendenz des Organismus auf Hemmungen. Die kurze, steil in die Concha „abstürzende“ Helixwurzel ist ein Hinweis auf eine Disposition mit schwacher Herz-Kreislaufleistung.
Die Anthelix bestimmt die innere Gestalt des Ohres. In dem Maße, wie sie den Schwung der Helix nachahmt, lässt sich auf eine ausgeglichene Persönlichkeit schließen.
Gleichzeitig bilden Anthelix und die untere Anthelixwurzel bilden die gesamte Wirbelsäule ab. Die Herausbildung der einzelnen Teile geben die Kraft und Gestalt der Wirbelsäule wider.
Abb.: Die Anthelix
Eine Prominente Anthelix, die die Helixkrempe überragt, findet man vornehmlich bei Leuten, die besonders sensibel und empfindsam sind. Sie signalisiert eine überhöhte Wahrnehmungsfägkeit, die noch verstärkt disponiert ist, wenn der Träger mit einer dünnen Helixkrempe und einer wenig robusten Gewebestruktur des gesamten Ohrs (insbesondere der Scapha und der Fossa triangularis) gesegnet ist.
Dort, wo ein ausgeprägtes Magenfeld die Anthelix nach außen drängt und die Scapha im BWS/HWS-Bereich (Areal des Brustkorbes!) verengt, zeigt sich häufig eine Schwäche der Reaktion auf psychische Belastung und auf Atembeschwerden.
Abb.: Der „Psychoknick“
Bei einer ausgeprägten Ausbuchtung des HWS-Sektors spricht man auch von einem „Psychoknick“ als Hinweis auf eine eingeschränkte seelische Belastbarkeit. Eine verminderte Lebenstauglichkeit mit Angst vor anderen, dem Drang, sich zu entziehen und Verzagtheit sind oft die unmittelbaren Folgen.
Jede Erscheinung, die auf dem Ohr sich ausprägt, hat einen Sinn. Ebenso wie aus der Gesamtform (wie oben bereits ausgeführt!)- ist aus der Gestaltung jedes der einzelnen Strukturteile eine Schlussfolgerung auf die Disposition bzw. die Reaktionsbereitschaft der sich hier abbildenden Organe und Organsysteme abzuleiten. Diese Strukturmerkmale beschreiben eine genetische determinierte Ausgangssituation. Das, was wir sehen, also Form und Gestaltung des Ohrs, weisen auf eine persönliche Reaktionsbereitschaft von Organen oder Organsystemen hin, ohne dass diese sich bereits ausgewirkt haben muss. Da damit auf Schwachstellen des Organismus hingewiesen wird, kann man einigermaßen genau voraussehen, wie sich körperliche Störungen entwickeln bzw. in welchem Kontext (Krankheitsverlauf, Mangel oder Überschuss an Energie usw.) sie entstehen.
Anders sind die sich akut herausgebildeten, sichtbaren Auffälligkeiten des Ohrareals zu bewerten. Sie entstehen spontan infolge akuter körperlicher Störungen und vergehen wieder, wenn eine Regulierung des jeweiligen Prozesses erfolgte. Hierzu zählen plötzlich sichtbare Gefäße, gerötete oder ganz weiße Hautpartien, ödematöse Anschwellungen, Einziehungen, Knötchen, Pickel, stark herausgebildete Poren, Hautflecken, Ekzeme und Gefäße. Diese Zeichen sind topostabil, das heißt, sie haben immer einen direkten Bezug zu dem in diesem Areal sich abbildenden Organen oder Organsystemen.
In der Concha bilden sich die Organe ab, die entwicklungsgeschichtlich auf der der entodermalen Keimblattebene entstanden sind. Das sind alle Hohlorgane. Aus chinesischer Sicht handelt es sich hier um die Organe des Dreifacherwärmers und zwar in der Concha inferior die des oberen Erwärmers, am Ende der Helixwurzel die des mittleren Erwärmers und in der Concha superior die des unteren Erwärmers. Durch die Helixwurzel, die in die Concha hinein ragt, wird diese in zwei Hälften, in die Conchae superior und die Conchae inferior (oberer und unterer Conchabereich), geteilt.
In der oberen Conchahälfte finden wir den Magen-Darm-Trakt, sowie die Areale von Leber, Pankreas, Galle, der Niere/Blase und der ausleitenden Harnwege.
In der unteren Conchahälfte finden wir Schlund, Ösophagus und Mageneingang, Schilddrüse, Lunge und Ihre Beziehung zum Kreislauf (Pkt.100) sowie im Bereich der Incisura intertragica das Zentrum der endokrinen Steuerungen.
Ganz allgemein weist eine tiefe Concha auf eine gute Konstitution. Grundsätzlich werden dem Träger einer tiefen Concha mehr Kraft und Gelassenheit für die Bewältigung der täglichen Verrichtungen zugestanden. Die flache Concha signalisiert eine Disposition zur Bindegewebsschwäche, zu viel Schleim in Bronchien und Lunge und auf seelischer Ebene eine Tendenz zum Grübeln und sich Sorgen machen.
Die Concha ist nach chinesischer Ansicht die Abbildung der Milz. Hinter solchen Bezeichnungen versteckt sich im Sprachgebrauch nicht das Organ, sondern ein Funktionskreis und dessen Auswirkungen auf körperliche und seelisch-geistige Aufgaben. Die Milzfunktion besteht nach chinesischer Ansicht ganz wesentlich darin, die Lebensenergie aus der Nahrung zu produzieren und im Körper zirkulieren zu lassen. Auf seelischer geistiger Ebene besteht die Aufgabe der Milz darin, sich an veränderte Umstände anzupassen, aufgenommene Informationen und Erlebtes zu verdauen und damit die Flexibilität zu sichern, die notwendig ist, sich auf Anforderungen einzustellen.
Akut sich darstellende Zeichen (Pickel, Ödeme, sichtbare Gefäße, weiße oder gerötete Areale) in der Concha, weisen immer auf Organstörungen. Sie sind topostabil. Eine Rötung oder ein Pickel auf hier sich entsprechend der Ohrsomatotopie abbildenden Arealen ( Magen, Lunge, Leber, Niere usw., usw.), weisen auf eine akute Störung oder eine störende Disposition des betroffenen Organs. Wir können aus einer Rötung auf eine Entzündung oder generell auf einen energetischen Überschuss und bei den weißen Stellen um einen ebensolchen Mangel schließen. Auch ein arterielles Gefäß deutet auf eine akute Situation. Ein venöses Gefäß, aber auch Knötchen, Anhebungen oder Absenkungen, weisen auf eine ererbte Disposition. Hier kann es sich um eine dispositiv angelegte Schwachstellen handeln, die nicht akut gestört sein müssen. Was allerdings eine akute Situation auch nicht ausschließt. Das muss abgeklärt werden.
Es ist zusätzlich von Bedeutung, wie sich diese Bereiche räumlich zeigen! Abweichungen zur normalen Form, wie etwa zu enge oder zu weite Räume der beiden Conchahälften sind Zeichen einer angeborenen Stoffwechsellabilität.
Eine im Verhältnis zum übrigen Ohr zu kleine Concha entspricht in etwa dem Bild eines großen Autos mit einem zu kleinem Motor. Eine zu große Concha dagegen weist auf die Neigung, sich körperlich zu überfordern, denn der Träger derselben hat viel Mitgefühl und bringt sich gern ein, ohne seine Ressourcen zu schützen.
Besondere Beachtung ist dem oberen Conchabereich zu schenken, indem sich einerseits der gesamte Darmtrakt und andererseits alle anderen, am inneren Stoffwechsel beteiligten Organe von Darm, über Leber, bis Niere usw. abbilden. Dieser Raum ist gemessen an der Bedeutung, die Stoffwechsel und die Ausscheidungen für den Organismus haben, häufig zu klein. Dann muss man von potentiellen Konflikten bei Ausscheidung und Nahrungsverwertung ausgehen. Die Regulation der Vorgänge in diesem Sektor leidet unter einer deutliche Inflexibilität. Eine enge obere Concha weist auf eine Disposition zur Stoffwechsellabilität. Alles staut sich! Häufig liegt dann auch eine Veranlagung oder gar eine akute Diabetes mellitus vor.
Im Fall einer Organstörung breitet sich das Reflexfeld des gestörten Organs zu Ungunsten der anderen sich hier abbildenden Organe aus und man muss davon ausgehen, dass bei Enge die Folgereaktionen gravierender sind als bei einer weiten Struktur. Ist dieser Bereich zu weit, liegt meist eine Stoffwechsellabilität vor, die sich in Ernährungsmängeln und anderen Entgleisungen des Stoffwechsels darstellen.
Ist dieser Teil der Concha auffällig ausgedehnt, geht man einer Abweichung von der Norm und unkontrollierbaren Reaktionen aus.
Ohrläppchen sind Ausdruck der inneren Aufbaukraft und des Stoffwechsels.
Ein großes Ohrläppchen gehört einer animalischen, durchsetzungsfähigen und mit beiden Beinen auf der Erde stehenden Persönlichkeit. Es weist aber u.a. auch auf den Drang, sich darzustellen, auf Rücksichtslosigkeit oder besser auf Gedankenlosigkeit . Er ist stark und kann sich gut regenerieren.
Wenn der untere Teil, der Lobulus, besonders ausgeprägt , frei hängend und groß ist, ist der Träger realistisch/materiell geprägt. Solche Personen sind dem Genuss und materiellen Werten zugewandt. Ein Mensch mit einem breiten, dominierenden Ohrläppchen zeigt sich von Natur aus als willensstark, auch körperlich kräftig (gute Regeneration) und durchaus andere beherrschend. Er ist besonnen und von wenig Selbstzweifel geprägt.
Angewachsene Ohrläppchen deuten auf von Natur aus schwächere Menschen mit weniger Selbstgefühl. Vermutlich sind sie ängstlicher und vorsichtiger, denn sie haben eine Vorstellung „von den Gefahren des Lebens“. Aber sie sind verbissener als der großzügige
Träger eines kräftigen, freihängenden Lobulus. Und erreichen ihre Erfolge eher mit Beharrlichkeit und vorsichtigem Taktieren.
Kleine, kaum ausgeprägte Ohrläppchen, nicht frei hängend, am Kopf angewachsen, lassen auf ein weniger extrovertiertes Wesen schließen. Dieser Mensch ist notgedrungen kompromissfähiger, denn er streitet nicht gern. Das liegt u.a. an einem verletzlichen Selbstbewusstsein (wenn überhaupt vorhanden), was die betroffene Person auf weniger direkte Strategien ausweichen lässt.
Je kleiner das Ohrläppchen, um so zutreffender ist diese Aussage. Hier tritt dann zusätzlich eine Disposition zur inneren, seelischen Unruhe zu Tage. Ein kleines, angewachsenes Ohrläppchen in Verbindung mit einer großen unteren Concha weist auf eine Persönlichkeit, die sich leicht (seelisch und körperlich!) verausgabt.
Kleine, dünne, blasse und weiche Ohrläppchen sind Hinweis auf eine schwache Konstitution und wenig Körperkraft.
Stressfalten sind auf dem Lobulus und der vor dem Ohr liegenden Zone des psychosomatischen Ausgleichs zu finden. Ihr Vorhandensein weit auf eine psychisch wenig belastbare Person mit einem hohen Stressfaktor. Wenn es eine vegetative Reaktionslage ist, können die Winkel der Falten auf dem Ohrläppchen auf Reaktionsschwerpunkte weisen. So weist ein Winkel von 45° auf Magen und eine steil abfallende Falte auf dem Lobulus auf Leber-/Gallenreaktionen (Zorn?). Die senkrechten Falten vor dem Ohr auf dem Tragus weisen auf Nierenreaktion (Schwäche?) und häufig sind die Träger solcher Zeichen durchaus in der Lage, diesen Mangel zu kontrollieren. Sie sind Mangel gewöhnt und gehen damit um.
Wenn die so genannte Stressfurche und zusätzlich eine enge Inscisura intertragica erkennbar sind, kann man auf ein hormonell bedingtes Stressgeschehen als Ursache für eine Funktionsanomalie des Kreislaufs schließen. Man rechne mit einer Neigung zu Spasmen, die sich auf den gesamten Organismus, besonders im Bereich der Atemwege und des Kreislaufs auswirken.
Ein weiteres Zeichen dafür ist eine stark in die Concha abfallende, kurze Helixwurzel. So etwas deutet auf eine Prädisposition zum Herzinfarkt hin.
Incisura intertragica wird der Einschnitt zwischen Tragus und Antitragus genannt. In der Incisura, das heißt auf ihrem Rand und dem von ihr umschlossenen Raum am Boden der Concha, bilden sich im weitem Sinne alle Störungen im Bereich endokriner Steuerungsaufgaben mit Bezug auf den Stoffwechsel und die Psyche ab.
Eine weite Incisura deutet auf eine wenig kontrollierbare Stoffwechselsituation mit Tendenz zur Entgleisung und auf unkontrollierte, endokrin induzierte Reaktionen (übertriebener Stoffwechsel) mit der Folge, der Patient ist „eine Beute seiner Triebe, wie ein Schiff auf hoher See usw., usw.“. Ob dem Betroffenen das klar ist? Jedenfalls sind solche Leute durchaus ofeen, haben aber eine schlechte Konzentrationsfähigkeit.
Die zu enge Incisura bedeutet Beschränkung, d.h., wenig Flexibilität und verlangsamter Stoffwechsel. Das solche Menschen geizig sind, halte ich für ein Gerücht. Aber sicher ist die Lebensstrategie solcher Menschen durch dieses Reaktionsmuster des Organismus geprägt. Man sagt sie seien in spannenden Situationen angespannter und konzentrierter als andere.
1. Der gesamte Magen-Darm-Trakt bildet sich mitten der Concha, auf dem Conchaboden, rund um die in die Concha ragende Helixwurzel ab. Sein Verlauf ist an drei Fixpunkten festzumachen: Schlundpunkt in der unteren Concha, dort wo Tragus und Helixwurzel aufeinander treffen.
2. Magenfeld als „Mittelpunkt“ des Verdauungstraktes am Ende der Helixwurzel und inmitten der Concha gelegen. Zwischen Schlundpunkt und Magenfeld bilden sich alle vor dem Magen in der unteren Concha gelegenen Organe ab.
3. „After“ im obersten Winkel der oberen Conchahälfte, unmittelbar an der Helixwurzel am Boden der Concha, dort wo die untere Anthelixwurzel unter der Helixkrempe verdeckt endet, gelegen. In der oberen Concha bilden sich alle zwischen Magenfeld und After gelegenen Organe ab.
Das horizontale mittlere Segment des Ohres entspricht, wie schon ausgeführt, den seelischen Kräften. Ein großes Feld lässt auf einen sensiblen Magen, Nervosität und vegetative Reaktionen (die Konflikte „ schlagen auf den Magen“) und ein kleines Areal auf wenig Kapazität, rasche Überforderung und schlechte Verdauung schließen.
Man beachte auch die Akutzeichen, wie eine durch das Magenfeld hindurch ziehende Helixwurzel, harte und weiche, rote oder weiße Male, arterielle oder venöse Gefäße, die gegenwärtige Störungen in diesem Sektor hinweisen. Sie werden in ihrer generellen Bedeutung im Abschnitt 1.4.6. beschrieben.
Die Gestaltung der beiden Conchahälften (Cavum conchae inferior und Cavum conchae superior) beschreiben das energetische Gleichgewicht zwischen diesen Arealen. Unten der Verdauungstrakt bis zum Magen, aber auch Lunge und die zentrale endokrine Steuerung und oben Ausscheidungen und die Nahrungsverwertung, bedingen einander und stellen sich als hemmend (Enge) oder fördern bis überschießend (Weite) dar.
Alle Reflexionen des Organismus bilden sich seitenanalog ab. Also finden wir die Leber (wenn sie gestört ist!) generell im rechten Ohr in der Cavum conchae superior (im linken Ohr finden wir hier Pankreas!). Das Areal liegt am Conchaboden im Bereich der Brustwirbelsäule Th.3 bis etwa Th.10.
Wenn die Concha in diesem Sektor sehr eng ist, ist die Leberfunktion potentiell eingeschränkt und eher inflexibel.
Wenn die Concha superior sehr weit ausfällt, muss man ebenfalls auf Funktionseinschränkungen in diesen Bereichen schließen, denn die Weite impliziert eine unreglementierte Funktion und in Folge dessen Fehlfunktionen.
Deutliche Vorwölbungen oder Absenkungen im Areal, die durch Knorpelanomalitäten gebildet werden, sind genetisch bedingt und weisen auf eine Disposition (z.B. Diabetes). Pickel, Rötungen, ödematöse Schwellungen und andere vergängliche Zeichen sind dagegen Hinweise auf ein akutes Geschehen.
Bei Leistungseinschränkungen der Leber sind psychische Belastungen nicht so einfach wegzustecken. Die Chinesen sagen: - „Aus der Leber kommt der Zorn!“
Störungen des Pankreas bilden sich in der Concha superior (oberen Conchahälfte) des linken Ohres gegenüber der Crus helicis (Helixwurzel) auf dem Conchaboden etwa in Höhe Th. 4 bis 7 ab. Es ist normalerweise ein kleineres Areal als das der Leber im rechten Ohr. Im Krankheitsfall kann es sich jedoch erheblich ausdehnen und den ganzen Raum zwischen der Crus helicis und der Anthelix ausfüllen.
Die Größe, d.h. Weite oder Enge, des Areals gibt Auskunft über die Prädisposition des Patienten hinsichtlich der Reaktionsfähigkeit des endokrinen Teils der Pankreasdrüse auf Anforderungen des Organismus.
Eine Enge weist auf die Inflexibilität des hier sich abbildenden Funktionsbereiches mit einer Disposition zum Diabetes hin. Eine Weite zwischen Helixwurzel und der Kurvatur zur Anthelix ist dagegen ein Zeichen mangelnder Regulationsfähigkeit und damit allgemeiner Stoffwechsellabilität mit all ihren Folgen. Wenn in diesem Bereich eine Schwellung erkennbar ist, ist das schon ein Warnzeichen, das hinterfragt werden muss. Ist die Stelle weiß und hart, bedeutet das in der Regel, hier liegt ein chronisches, durch Mangel geprägtes Geschehen vor. Finden wir eine weiche, ödematöse Schwellung vor, geht man davon aus, dass es sich um eine akute Situation handelt, die mit energetischem Mangel einhergeht. Im Prinzip sollte auch jedes andere Zeichen, wie eine beliebige Verfärbung, Pickel, Einziehungen oder venöser bzw. arterieller Gefäße, Anlass sein, die Situation zu hinterfragen und abzuklären.
Die Pankreasreflektionen im linken Ohr beziehen sich immer auf den endokrinen Teil der Pankreasdrüse. Beachten Sie daher die Beziehungen dieses Funktionsbereiches zum hormonellen und lymphatischen System und damit zum Stoffwechselgeschehen generell.
Da die Niere ihrer entwicklungsgeschichtlichen Herkunft her ein Organ der mesodermalen Keimblattebene ist, wird das Nierenparenchym nicht in der Concha, sondern im Übergang von Helixkörper zur Helixwurzel auf der Unterseite der Helixkrempe abgebildet. Man geht davon aus, dass sich in der Concha lediglich die „Funktion Niere“ manifestiert und das ohne Abgrenzung zur Blase. Beide Organe bilden daher ein Areal in der Cavum conchae superior, etwa zwischen Th. 12 und L. 3 am Rande der der Vormauer direkt gegenüber dem Areal des Dickdarms.
Wenn die obere Conchahälfte (Hemiconcha superior) sehr eng ausfällt, wirken sich Störungen des Harnstoffwechsels immer auch auf die Funktionsfähigkeit des gegenüberliegenden Organs (hier: Darm) aus.
Schwellungen, Pickel, kleine Ekzeme, eine weiße Färbung deuten auf Mangel. Auffällige Röte deutet dagegen auf Überschuss hin. Solche Zeichen sind Akutzeichen bzw. Hinweis auf chronisches Geschehen und verschwinden mit deren Regulierung wieder. Venöse Gefäßbildungen sind dagegen Hinweis auf eine Prädisposition. Ihr Vorhandensein weist nicht zwingen auf ein laufendes Geschehen hin.
Das Lungenfeld liegt zentral in der unteren Conchahälfte (Cavum conchae inferior). Disproportionen wie eine große Weite oder große Enge dieses Bereichs sind Zeichen der Schwäche. Große Weite ist ein Zeichen für Dysregulation und damit verbundenem Energieverlust. Ein enges Feld dagegen ist ein Zeichen für Funktionseinschränkungen, u.a. durch mangelnde Flexibilität. Auf eine solche Disposition wird verstärkt hingewiesen, wenn die Helixwurzel kurz und steil verläuft. Vorwölbungen und andere Strukturmerkmale im Herz-Lungen-Feld sind die Zeichen einer Prädisposition. Finden wir gerötete Hautpartien, „blühende“ Pickel usw. weist das dagegen auf akute Belastungen hin, wie zeitweilig auftretende Tachykardien, Brustbeklemmung und Atemnot. Enge, Einziehungen oder weiße Hautpartien sind der Hinwies auf schlechte Durchblutung und lassen auf Mangel schließen.
Wenn Zeichen eine eindeutige Zuordnung nicht zulassen, bezieht man das Umfeld in die Betrachtung ein. Wenn man nicht nur das Lungenfeld, sondern auch die an das Lungenfeld angrenzenden Bereiche der unteren Conchahälfte (Magenareal und Helixwurzel, endokrinen Steuerungspunkte am Conchaboden im Bereich der Incisura intertragica, Bronchien und Schlund) in die Betrachtung einbezieht, kann man hier sich abbildende Signale als komplexe Störungen oder Funktionseinschränkungen erkennen.
Betrachten Sie auch die Helix- und Anthelixkonfigurationen. Bildet der aufsteigende Helixbogen hier ein schwungvolles Halbrund steht das für Atemvolumen und Sprachkraft. Je abgeflachter dieser Bogen ist, umso eingeschränkter ist das Atemvolumen. Extrem schmale Ohren lassen daher an eine Neigung zur Erkrankung der Atemwege denken. Zusätzlich lässt auch eine enge Scapharegion (Raum zwischen Helixkrempe und Anthelix) Atemstörungen und Sprachhemmungen vermuten.
Der Zusammenhang von Lunge und Kreislauf wird u.a. durch den aus dem Chinesischen stammenden Punkt 100 (Herz 100) dokumentiert. Er liegt mitten im Lungenfeld und ist ein Lungenpunkt mit hohem funktionellem Wert. Tatsächlich erwartet man hier zu Recht eine Auswirkung auf den Kreislauf. Denn es ist klar, dass Störungen des Lungenkreislaufes direkte Auswirkungen auf die Herzfunktion haben und dass eine Regulierung an dieser Stelle den Kreislauf verbessert.
Der Lobulus bildet mit dem Antitragus als seine obere Begrenzung (Knorpelkante) das Areal, auf dem sich der Kopf mit all seinen Organen abbildet. Das äußere Ohrläppchen ist in erster Linie die Projektionsfläche für die äußeren Kopforgane. Aber hier bilden sich an einigen Stellen auch Funktionszusammenhänge, wie Angst, Kummer und Freude, Folgen von Begierde, Zorn usw. ab, die im weitesten Sinne mit den Wirkungen des limbischen Systems erklärt werden können.
Dabei bildet sich der Kopf nicht erwartungsgemäß mit dem Schädel kaudal (unten) auf dem Lobulus und dem Kinn kranial (oben) ab.
Der Schädel bildet sich kranial (oben!) auf dem Antitragus ab. Das Untere des Kopfe ist daher kaudal (unten) auf dem Lobulus, die Nase finden wir anterior (auf der Kopfseite) und das Ohr posterior (außen) auf dem Lobulus.
Abb. : Kopf und Nerven
Das Hirn als Organ und die Hirnfunktionen werden dagegen auf der Innenseite des Antitragus, dem Wall im Wirbelsäulenbereich von Cervicale 1 bis Cervicale 4 und der Incisura intertragica abgebildet. D.h., die wesentlichen Bereiche des Hirns bilden sich auf der (verdeckten) Rückseite des Antitragus ab. Von hier aus gehen sie als nervale und endokrine Steuerungsbereiche sowohl in den Wall unterhalb des Antitragus (die Medulla oblongata reicht bis etwa Cervicale 4), als auch in Richtung Incisura Intertragica und weiter in die Kurvatur unterhalb des ersten (unteren) Drittels des Tragus.
Aus Größe und Struktur des Antitragus auf das Ausmaß der Leistungsfähigkeit des Hirns zu schließen, ist falsch.
Die meisten der hier, aber auch auf dem kranialen Bereich des vorderen Ohrläppchens (siehe „Limbisches System“), aufzufindenden Punkte haben komplexe Wirkungen und sind mit entsprechender Vorsicht zu behandeln. Manipulationen am Ohrläppchen, wie Ohrringe, hatten in anderen Kulturen im Gegensatz zu heute auch immer einen praktischen Sinn (schärferes Sehen, größere Zeugungskraft, Ausweis einer Gruppenzugehörigkeit usw.). Die moderne Gesellschaft hat für eine solche Sinnhaftigkeit keine Zeit. Diese Zusammenhänge sind völlig vergessen und die Tatsache, dass jeder Eingriff zwingend Folgen auf den Organismus haben muss. Ohrgehänge, Stecker und Clips werden nach modischen Erwägungen in das Ohr, im Übrigen auch in andere Reflexzonen wie Nase, Bauchnabel usw., „rein geknallt“, ohne zu beachten, dass jeder Eingriff direkte Auswirkungen auf unseren Organismus (Kopfschmerzen, Nervosität, Depressionen) haben muss. Insbesondere die Außenseite der Helix (ZNS) und die von der Helixkrempe (vegetatives NS) verdeckten Bereiche sind als das Nervensystem betreffende Areale besonders sensibel. Hier wird auf die Funktion des Nervensystems eingewirkt.
Äußere und innere Genitalien spiegeln sich auf der Helixwurzel und in der Fossa triangularis wieder. Zusätzlich finden wir an anderen Stellen Steuerpunkte, die Auswirkungen auf das Gesamtgeschehen haben. Ein solcher Steuerungspunkte ist der Gonadotropin- oder Ovarpunkt, den Nogier Meisterpunkt der Genitalien nannte. Er befindet sich auf dem Antitragus unterhalb der Inscisura intertragica. Seine Lage wird wie folgt beschrieben: Der obere Rand der Anthelix ist mit dem Körper einer Schlange zu vergleichen; der Kopf dieser Schlange ist der Antitragus. Das Auge der Schlange markiert den Gonadotropinpunkt.
Auf dem Rand der Inscisura und der Kurvatur zur Concha sowie auf dem Boden der Concha im Bereich der Inscisura intertragica liegen Areale zentraler hormoneller Steuerungen (Hypophyse). Eine sichtbare Einengung in diesem Bereich weist auf verlangsamte Prozesse und eine weite Inscisura auf einen übersteigerten Stoffwechsel mit allen Folgen hin, die Auswirkungen auf die Sexualität haben. Solche Konflikte führen über sexuelle Probleme nicht selten zu weiteren, daraus erwachsenden Erkrankungen, wie Migräne, Uterus myomatosus oder auch zu Veränderungen der äußeren Genitalien.
Eine erweiterte Inscisura intertragica weist auf Probleme, d.h. wenig strukturelle Gestaltung der Prozesse, Kontrollverlust und Überreaktion hin.
Abstehende Ohrläppchen weisen eine Disposition zu Adnexprozessen hin. Und eine akute Rötung der Ohrläppchen könnte in einem solchen Zusammenhang auf eine entsprechende akute Erkrankung schließen lassen.
Das Ohr wird kräftig durchblutet. Die Versorgung erfolgt über Arterien, bzw. den kleineren Arteriolen, die ihren Ursprung in der Arteria carotis externa nehmen und Venen bzw. Venolen, über die das Blut wieder ausgeleitet wird. Sofern Gefäße im Ohr sichtbar sind, bilden sie sich immer im Bezug auf eine besondere energetische Situation (Stauung) eines Organ- oder Funktionsbereichs ab, der sich aufgrund der Ohrsomatotopie zuordnen lässt.
Dabei unterscheiden wir venöse und arterielle Gefäßbildungen. Die arteriellen Gefäße sind normaler Weise kaum oder gar nicht sichtbar. Lediglich die venösen Gefäße drängen mitunter an die Oberfläche und dann in der Regel als Zeichen einer genetischen Disposition.
Abb.: Gefäßzeichnungen und ihre Bedeutung
Venöse Gefäße sind bläulich, derb und voluminöser als arterielle Gefäße und sie bilden sich entsprechend erhaben ab. Sie werden häufig erst nach oder während der Akupunktur sichtbar und weisen dann, wie schon gesagt, auf ein chronische Geschehen und/oder auf eine Prädispositionen hin. Es ist ein Hinweis auf eine Disposition, die sich (bereits) abbildet, ohne dass eine Störung tatsächlich vorliegt. Normaler Weise besteht keine Notwendigkeit darauf einzugehen. Aber es kann sein, dass eine so sich zeigende Disposition mit einer akut vorhandenen Störung kongruent ist, ja, diese kausal zu verantworten hat. Wenn ein solcher Zusammenhang, also Prädisposition und akutes Symptom, erkennbar ist, werden auch venöse Gefäße in die Behandlung einbezogen.
Normaler Weise sind im Ohr wenige und wenn nur die venösen Adern als Ausdruck einer genetischen Prädisposition sichtbar.
Arterielle Gefäße sind Zeichen akuter Veränderungen und nur sichtbar, wenn eine Störung im Organismus dieses verursacht. Sie sind feiner, nicht so erhaben, wie ein venöses Gefäß und in der Regel dunkelrot.
Während der Behandlung prägen sich die Gefäße deutlicher aus. Sie sind topostabil, das heißt, sie haben immer einen direkten Bezug zu den sich an der Stelle des jeweiligen Zeichens abbildenden Funktionszusammenhängen bzw. zu dem an dieser Stelle liegenden Organ- oder Organsystem.
Ein Gefäß kann in Form einer Punktion („Mini-Aderlass“) oder durch normale Nadelung gereizt werden. Wenn eine Punktion angemessen ist, sucht man im Verlauf des Gefäßes nach einer druckdolenten Stelle und geht hier in das Gewebe.
Für die Bewertung einer Situation interessant sind immer die Gefäßverläufe:
Gefäße, die parallel zu Abbildungen von Organen, wie Arme, Beine oder der Wirbelsäule verlaufen, beziehen sich auf das gesamte Organsystem. Venöse Verlaufsgefäße zeigen auf Probleme oder Entwicklungsmängel, die so nicht mehr vorhanden sind, aber für eine gegenwärtige, krankhafte Situation in die Betrachtung einbezogen werden müssen. Arterielle Verlaufsgefäße sind durch eine akute Symptomatik entstanden, die behandlungsrelevant und in der Regel beeinflussbar ist.
Gefäße mit Verläufen, die auf ein Organ hin oder quer über ein Organareal verlaufen, haben eindeutigen Bezug auf Störungen in nur einem bestimmten Organbereich, wie z.B. das Knie, den Ellenbogen, das Schultergelenk oder einen Wirbel bzw. eine Bandscheibe der Wirbelsäule.
Die im Ohr sichtbaren Gefäßen erlauben keine 100% ige Aussage zum Geschehen , weil es durchaus vorkommt, dass ein Störung vorhanden ist, ohne dass sich ein Gefäß zeigt. Wenn es sich jedoch auf Grund einer akuten Situation sichtbar wird, ist der therapeutische Effekt einer Gefäßbehandlung (zum Beispiel in Form einer Punktur mit einer Blutlanzette) erstaunlich. Die Manipulation von Gefäßen zeitigt auf funktionelle, durchaus aber auch auf größere Zusammenhänge zurückzuführende, Störungen, besonders wirksame Ergebnisse. Die Nadelung von Gefäßen erfolgt immer in einen auf diesem Gefäß befindlichen, druckdolenten, akuten Punkt, der durch verschiedene Strategien (wird später differenziert ausgeführt!) schnell herausgefunden werden kann.
Beispiel 1: Verlaufsgefäße
Dieses Gefäß ( 1 ) verläuft parallel zum „muskulären Bein“ auf der oberen Anthelixwurzel. Es handelt sich um ein Verlaufsgefäß zum muskulären Bein. Sofern es sich um ein venöses Gefäß handelt, kann daraus auf eine Disposition zu venösen Durchblutungsstörungen bei Erwachsenen, zu kindlichen Wachstumsbeschwerden oder gar Minderwuchs geschlossen werden. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass es ein Zeichen für eine akute Störung ist. Eine arterielle Gefäßbildung deutet auf jeden Fall auf ein gegenwärtiges, akutes Geschehen hin.
Solche Gefäßverläufe findet man auch an anderen Stellen. Handelt sich zum Beispiel um ein Verlaufsgefäß in der Scapha zum Arm (Oberarm/Ellenbogen/Unterarm), muss man auch hier von Stauungen im gesamten Bereich mit allen erdenklichen Folgen einer Mangelversorgung ausgehen. Bei einem venösen Gefäß muss hier akut keine Störung vorliegen, denn es handelt sich in diesem Fall um eine Prädisposition, die generell eine Schwachstelle darstellt. Da sie aber bei akuten Belastungen zuerst reagieren wird, kann auch ein venöses Gefäß Hinweis auf ein akutes Geschehen sein. Bei einem arteriellen Gefäß wird man von einer akuten Störung, die sich als Muskelatropie oder Krampfgeschehen mit Taubheit und/oder Schmerz einhergehend, ausgehen müssen.
Beispiel 2: Allergiegefäß
Dieses Gefäß verläuft vertikal, d.h., von oben nach unten, durch die Fossa triangularis, nimmt seinen Lauf über das Areal Hüfte, um dann horizontal zur Helix in Höhe des Tuberculum Darwini in der Scapha zu enden. Dieser Gefäßverlauf deutet auf eine mögliche allergische Disposition hin. Aufgrund dessen ist so ein Zusammenhang abzuklären.
Beispiel 3: Stauungsgefäß
Solche, auf die Wirbelsäule zulaufende und hier endenden Gefäße deuten, wenn sie arterieller Natur sind, auf akute Blockaden und ein (Schmerz?) Geschehen hin. Wenn sie venösen Ursprungs sind, weist das auf eine Disposition (Schwäche?), die entweder noch nicht manifest ist oder ursächlich für ein gerade ablaufendes, akutes Geschehen ist.
Insbesondere bei akuten Fällen (arterielles Gefäß) ist das „bluten lassen“ von starker, entspannender und vor allem schmerzlösender Wirkung.
Hinweis: Für die erfolgreiche Punktion eines Gefäßes im Ohr benötigen Sie eine Blutlanzette. Mit der Nadel gelingt ein solcher Eingriff in der Regel nicht oder eher nur zufällig, wenn die Nadel entfernt wird.
Beispiel 4: Herdgeschehen
Der Gefäßverlauf zwischen Leber und Dünndarm im rechten Ohr bzw. zwischen Pankreas und Dünndarm im linken Ohr in der oberen Conchahälfte (auf dem Conchaboden) deutet häufig auf ein Herdgeschehen hin. Handelt es sich um ein arterielles Gefäß, so geht man von einem akuten Geschehen, handelt es sich um ein venöses Gefäß, von einer verdeckt verlaufenden Störung aus. Solche Störungen können in Folge von „Schutzimpfungen“ entstanden oder anders zu erklärende Herdgeschehen (Zahnherde, Autoimmunkrankheiten) sein.
Auf jeden Fall sind es Zeichen, die sich auf Leber oder Pankreas beziehen und in diesem Zusammenhang Stoffwechselprobleme anzeigen.
Beispiel 5: Pfortaderstau
Hier handelt es sich um ein Gefäß, das im Bereich des Zwerchfells über die Helixwurzel verläuft und so eine Verbindung vom Ösophagus über Dünndarm zur Leber anzeigt. Es liegt nahe, dass die Leberproblematik dominiert und die Pfortader gestaut ist. Die Folgen können im Ösophagus (Ösophagusvarizen), im Darmbereich und der Leber manifest werden. Es ist nicht auszuschließen, dass hier eine generelle Tendenz zur Herausbildung von Hämorrhoiden besteht.
Beispiel 6: Gefahrenzeichen
Dieses Stauungsgefäß liegt im Lungenfeld und ist wie eine Gabel gestaltet. Einer der Arme läuft in
Richtung Bronchien, der andere in den Bereich der Hypophyse (endokrine Steuerung) und der Stamm blockiert das Lungenfeld. Solche Gebilde stehen für eine komplexe, durchaus ernstzunehmende Störung. Im Beispiel muss bei einem derartig ausgeprägten Gefäß von einer endokrin bedingten Belastung mit manifesten Auswirkungen auf Lunge und Bronchien ausgegangen werden.
Beispiel 7 : Magen
Hier handelt es sich um die besondere Konstellation zu einem Organ, dem Magenfeld. Verschiedene arterielle Gefäße laufen aus unterschiedlichen Richtungen auf den Magen zu. So zeigt sich eine manifeste Störung/Entzündung des Magens. Man sieht eine solche Zeichnung auch nach Magenoperationen.
Beispiel 8: Gefäße auf der Wirbelsäule
In der Zeichnung verlaufen Gefäße zur Halswirbelsäule ( 9 ) und enden dort. Das heißt, „sie stehen auf“ dem akuten Symptom. Arterielle Gefäße markieren so Blockaden, Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen. Es ist von Vorteil, falls solche Gefäße auf akute Schmerzen hinweisen (Ischiasschmerz) diese vor einer weiteren Behandlung zunächst mit einer Blutlanzette zu punktieren. In der Regel tritt sofort eine Erleichterung ein und es kann im Augenblick auf ein komplexes Herangehen verzichtet werden.
Die sich auf der Ohrrückseite abbildenden Gefäße beziehen sich immer auf die gemäß der Ohrsomatotopie auf der Vorderseite des Ohres auf Helix, Scapha, der Fossa triangularis und dem Lobulus abgebildeten Organe. Organe der Concha erreichen wir auf der Rückseite nur am Ohransatz über deren nervale oder endokrine Steuerungen, die sich auf der Ohrvorderseite in der so genannten Vormauer abbilden.
Gefäße die zum Kopfansatz hin verlaufen und dort enden, weisen auf Energieblockaden und dadurch ausgelöste Funktionsschwächen der Organe (Leber, Niere usw.) hin, die sich auf der Vorderseite an dieser Stelle abbilden.
Die blutdrucksenkende Furche finden wir auf der Ohrrückseite gegenüber dem auf der Vorderseite auf der oberen Anthelixwurzel an der Helixkrempe gelegenen blutdrucksenkenden Punkt. Hier sichtbar verlaufenden Gefäße weisen eindeutig auf den Funktionszusammenhang Bluthochdruck hin und ein „Miniaderlass“ kann dann von außerordentlicher Wirkung sein .
Abb.: Gefäße der Ohrrückseite
Fragen zum Inhalt richten Sie bitte an:info@ak-ohrakupunktur.de
|